Über Osho
Osho wurde am 11. Dezember 1931 im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh geboren. Von frühester Kindheit an bewies er einen rebellischen, unabhängigen Geist und erforschte seine eigene Wahrheit, statt sich von dem Wissen und Glauben anderer Leute beeinflussen zu lassen.
Nach seiner Erleuchtung im Alter von einundzwanzig Jahren schloss Osho sein Universitätsstudium ab und lehrte mehrere Jahre lang Philosophie an der Universität von Jabalpur. Zwischendurch bereiste er ganz Indien, sprach zu riesigen Menschenmengen, traf sich mit Vertretern der gebildeten Schichten und forderte das gesamte religiöse und politische Establishment seines Landes in öffentlichen Debatten heraus, wobei er mit brillianter Rhetorik die heiligsten Glaubenswerte der indischen Kultur angriff. Er las unersättlich alles, was ihm Aufschluss über Ursprung und Zusammenhänge der heute geltenden Glaubenssysteme und Ideologien gab, kurz, er studierte die kollektive Psychologie des modernen Menschen.
Ende der sechziger Jahre entwickelte Osho seine einzigartigen Meditationstechniken. Der heutige Mensch, sagt er, ist so befrachtet mit längst überholten Weltbildern und Traditionen und so belastet durch die Ängste des modernen Lebens, dass er einen tiefen Reinigungsprozess durchmachen muss, ehe er in den Zustand der völlig entspannten, von allen Gedanken befreiten Meditation gelangen kann.
Oshos Lehren widerstehen jeglicher Kategorisierung, sie reichen von der persönlichen Sinnsuche bis hin zu den dringendsten sozialen und politischen Fragen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist. Seine Bücher wurden aus zahllosen Tonband- und Videoaufnahmen transkribiert. Er hat über einen Zeitraum von 35 Jahren vor einer internationalen Zuhörerschaft stets aus dem Stegreif gesprochen.
Der Londoner Sunday Times zufolge zählt Osho zu den „1000 Machern des 20. Jahrhunderts“; der amerikanische Romanautor Tom Robbins hat ihn einmal „den gefährlichsten Mann seit Jesus Christus“ genannt. Osho selbst beschreibt sein Werk als
Beitrag, die Voraussetzungen für die Entstehung einer neuen menschlichen Lebensweise zu schaffen.
Diesen neuen Menschentypus hat er immer wieder als „Zorbas der Buddha“ umschrieben – also einen Menschen, der nicht nur wie Zorbas der Grieche die irdischen Freuden zu schätzen weiß, sondern ebenso sehr die stille Heiterkeit eines Gautam Buddha. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Aspekte von Oshos Arbeit die Vision einer Verschmelzung der zeitlosen Weisheit des Ostens mit den höchsten Potenzialen westlicher Wissenschaft und Technik.
Vor allem seine revolutionären Ansätze zur Wissenschaft der inneren Transformation haben Osho berühmt gemacht. Denn seine Auffassung von Meditation wird dem rasanten Tempo einer modernen Lebensweise gerecht. Seine innovativen aktiven Meditationen basieren auf dem Gedanken, dass erst der in Körper und Geist angesammelte Stress abgebaut werden muss, um, frei von Gedanken und entspannt, einen meditativen Zustand zu erfahren.
Am 19. Januar 1990 verließ Osho seinen Körper. Nur einige Wochen davor wurde er gefragt, was aus seiner Arbeit würde, wenn er gegangen wäre. Er sagte:
nach oben ↑Mein Vertrauen in die Existenz ist absolut. Wenn in dem, was ich sage, irgendeine Wahrheit ist, wird es überleben. Die Menschen, die an meiner Arbeit interessiert sind, werden die Fackel weitertragen, aber nicht irgendjemand irgendetwas vormachen.
Ich werde die Quelle der Inspiration für meine Leute bleiben. Ich möchte, daß sie von sich aus wachsen – Qualitäten wie Liebe – um die keine Kirche gebaut werden kann -, wie Bewußtheit – für die niemand ein Monopol hat -, wie Feiern, Spaß haben, und unverbraucht bleiben, kindergleiche Augen.
Ich möchte, daß meine Leute selbst wissen, nicht abhängig von irgendjemand. Und der Weg führt nach innen.